FWG - Statement zur Bahntrasse

Neubaustrecke der Bahn zwischen Mannheim und Karlsruhe

Trassenvarianten für Güterverkehr an der B9 sind keine gute Lösung 

Wir, die FWG Limburgerhof e.V., sehen die Notwendigkeit eines Ausbaus des Bahnnetzes und wünschen uns eine Verlagerung des Gütertransports so weit möglich von der Straße auf die Schiene.

Die vielen untersuchten Streckenvarianten der Bahn für die zusätzlichen Güterverkehrsstrecken zwischen Mannheim und Karlsruhe wurden Anfang dieses Jahres auf wenige Varianten, davon zwei linksrheinisch, reduziert und Streckendetails veröffentlicht. Beide linksrheinischen Varianten führen direkt an Limburgerhof vorbei, parallel zur B9.

Die FWG Limburgerhof hat sich intensiv mit diesem Thema beschäftigt. Uns ist schon länger klar, daß eine Streckenführung linksrheinisch, also auf unserer Rheinseite, kaum sinnvoll sein kann. Wir sehen bei diesen Varianten immense Kosten für viele technisch hochanspruchsvolle Bauwerke, wie die Untertunnelung von Ludwigshafen und Teilen Mannheims. Eine zweimalige Rheinquerung als Brücke oder Tunnel ist außerdem für diese Streckenführung notwendig. 

 

Für die Gemeinde Limburgerhof sehen wir dabei folgende erhebliche Nachteile:

  • eine Durchfahrung des Bruchs, als Feuchtgebiet und Hochwasserrückhaltefläche ausgewiesen
  • Bruchgelände wird durch den Bau der Trasse in einem Trog nahezu vollkommen zerstört
  • eine Durchquerung unserer Kläranlage, technisch sicher nicht durchdacht
  • ein Verlauf der neuen Bahnstrecke nahe der Realschule und der Wohnbebauung, mit extremen Belastungen besonders in der Bauphase
  • eine Verlegung des Rehbaches und der Südspange (z.Zt. im Bau)
  • Kompensationsflächen im Bruchgelände für den Ausbau der A61 werden zerstört
  • Störung des Grundwasserabflusses Richtung Rhein bei einer Troglösung
  • Eventuell Staugefahr beim Grundwasser, insbesondere bei der erforderlichen Bauweise mit Spundwänden
  • ungeklärter Lärmschutz für die Anwohner
  • Limburgerhof ist durch Verkehrslärm bereits stark belastet, Bahnlinie mitten durch den Ort, B9 am östlichen Ortsrand und A61 westlich nur wenige Kilometer entfernt.

Diese Aufzählung ist nicht abgeschlossen.

Im Ergebnis sind diese Trassenvarianten entlang der B9 keine akzeptablen Lösungen.

Unsere FWG-Fraktion hat, in enger Zusammenarbeit mit der Verwaltung, im Gemeinderat von Limburgerhof der Beauftragung eines Fachbüros und einer Kanzlei für die raumplanerische und juristische Begleitung der Dialogforen mit der Bahn zugestimmt. Ebenso einer Auftragsvergabe für ein artenschutzrechtliches Gutachten im Bereich der Linienvarianten auf der Gemarkung des Ortes.

Das vom Gemeinderat beauftragte Fachbüro wird vor dem nächsten Dialogforum eine Ausarbeitung mit Raumwiderständen vorlegen; eventuell aus Sicht unserer Fraktion fehlende Angaben können dann noch übernommen werden.

Die FWG-Fraktion begrüßt das Engagement der Bürgerinitiative David in Limburgerhof. Die Bürgerinitiative ist von der Bahn anerkannt und darf an den Dialogforen teilnehmen. Eine konstruktive Zusammenarbeit der Bürgerinitiative mit der Gemeindeverwaltung und den Fraktionen wird ausdrücklich von der FWG begrüßt.

Hier noch ein Blick über den Rhein:

Vom Verband Region Rhein-Neckar wurde, in Zusammenarbeit mit der Stadt Heidelberg und den Umlandgemeinden von Heidelberg, eine rechtsrheinische Trassenvariante vorgeschlagen, die für die rechtsrheinischen Kommunen ertragbar wäre, wenn der nötige Lärmschutz von der Bahn erbracht wird. In diesem Vorgehen sollten wir linksrheinischen Gemeinden mit den rechtsrheinischen zusammenstehen und mit ihnen zusammen die beste für die dortigen Kommunen ertragbare Streckenführung mit dem maximalen Lärmschutz für die dann Betroffenen fordern.

 

Monika Bier                                   Hermann Brenner

FWG-Fraktion                               FWG Limburgerhof e.V.

Fraktionsvorsitzende              1. Vorsitzender